Du sollst dich nicht

der Mehrheit anschließen,

wenn sie im Unrecht ist.

2. Mose 23,2

Liebe Leserin, lieber Leser,

Wir leben in unruhigen Zeiten. Die Pressemitteilungen und Berichte im Fernsehen sind allgegenwärtig und beeinflussen unser Denken und Handeln.

Die Kommentatoren und Berichterstatter stellen das Unrecht dar. Recht haben sie, es muss was getan werden gegen Gewalt, Hetze oder gar Tötungsdelikte.

Gut, dass Fehlverhalten aufgedeckt wird, da gehe ich doch mit.

Ich bin doch einer der Guten und die Beschuldigten werden abgestraft, so ist das richtig.

Weitere Meldungen folgen und ich, wie auch viele andere, gehen mit und stimmen ein, recht so.

Die Hintergründe der Taten bleiben schwammig, aber man hat Schuldige entlarvt und bestraft, recht so.

Ich bin mit meiner Meinung mit vielen anderen einig und das bestärkt mich in meiner Ansicht, meiner Meinung, ein Guter eben.

Vielleicht schließt man sich so automatisch der Mehrheit an und ist auf dem falschen Weg, in eine Richtung, die ich gar nicht will. Der Strudel der Mehrheit reißt mich mit, bloß nichts sagen, sonst stehe ich womöglich im Mittelpunkt und werde ausgeschlossen, gemobbt, fallen gelassen.

Es gibt immer Außenseiter, sei es in Schulen, Betrieben, Vereinen, Gemeinden.

Sie haben einen schweren Stand, werden belächelt, abgelehnt, gehören nicht dazu. Die Masse, die Mehrheit hat das Sagen.

Es war eine Mehrheit, die sich am Bau des goldenen Kalbs ergötzt und es bejubelt hat.

Eine Mehrheit hat Jesus Tod von Pilatus gefordert, keiner stand ihm bei.

Es war eine Mehrheit, die vor mehr als 80 Jahren Hitler gewählt und den totalen Krieg bejubelt hat.

Es war eine Mehrheit der Deutschen, die die Ausgrenzung der Juden und die Pogrome haben geschehen lassen.

Es waren nur wenige, die das Unrecht benannt haben. Die wurden von der Masse überstimmt, niedergedrückt und nicht gehört.

Die Auseinandersetzungen zwischen der Ukraine und Russland, den Hamas und Israel, die Debatten über Flüchtlingsströme und viele andere Themen sind tagtäglich in den Medien präsent. Wer hat recht, wo lassen wir uns hinführen? Haben wir noch den Durchblick, was richtig oder falsch ist?

Ich bitte Gott, mir immer wieder die Augen zu öffnen, um die Wahrheit und das Recht zu erkennen und richtig einzuschätzen, damit ich nicht Gefahr laufe, in die falsche Richtung zu gehen, sondern auch den Mut habe andere Gedanken kund zu tun, auch auf die Gefahr hin anzuecken und vielleicht zum Außenseiter zu werden.

Der Vers ermahnt uns, das Richtige zu tun, auch wenn es unbequem sein kann.

Das Gute ist, wir haben jemanden, den wir immer um Hilfe, Schutz und Wegführung bitten dürfen, Jesus Christus unseren Herrn.

Ich wünsche allen Lesern eine gesegnete und erholsame Sommerzeit.

Herzliche Grüße
Thomas Krannich

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